TOSSED SOUNDS

TOSSED SOUNDS – 3 pieces for absent inside piano

engl.

The composer and musician Andrea Neumann has been playing the same instrument for 20 years: a self-made piano frame without keyboard. The instrument with its weight, materials, preparations and sounds shape her life: the tempo when travelling, the posture when making music, the way of listening. Instrument and human influenced each other, they have mixed together in the last 20 years.

For the evening TOSSED SOUNDS three pieces were written for Andrea Neumann – on one condition: The instrument is absent from the stage.
What remains of a musician without her instrument?
What traces does it leave behind?
What do you hear?
Can one see the imprints that have passed into the body?
Does the absent instrument choreograph the performance of the musician?
Is it »The Master of Ceremony« – more present than if it were present?

The three pieces are influenced by the respective practice of the three artists: Baehr – performance, Farah – acting / dance, Neumann – music. Each one fills the »void« of the absent instrument with her individual competences. In each of the three works a »meta-instrument« is created, which, in reference to the absent instrument, expands into the concrete space, into new aesthetic spaces and into other disciplines.
Although absent, the instrument is present in all three portraits: as trace, foil, score, sound, impulse generator and in the body archive of the performer.

de.

Die Komponistin und Musikerin Andrea Neumann spielt seit 20 Jahren dasselbe Instrument: einen selbstgebauten Klavierrahmen ohne Tastatur. Das Instrument mit seinem Gewicht, den Materialien, Präparationen und seinen Klängen prägen ihr Leben: das Tempo beim Reisen, die Körperhaltung beim Musizieren, die Art zu hören. Instrument und Mensch beeinflussen sich gegenseitig, sie haben sich in den letzten 20 Jahren vermischt.

Für den Abend TOSSED SOUNDS wurden drei Stücke für Andrea Neumann geschrieben – unter einer Bedingung: Das Instrument ist auf der Bühne abwesend.
Was bleibt von einer Musikerin ohne ihr Instrument?
Welche Spuren hinterlässt es?
Was hört man?
Kann man die in den Körper übergegangenen Prägungen sehen?
Choreographiert das abwesende Instrument die Performance der Musikerin?
Ist es »The Master of Ceremony« – präsenter als wäre es anwesend?

Die drei Stücke sind durch die jeweilige Praxis der drei Künstlerinnen geprägt: Baehr – Performance, Farah – Schauspiel / Tanz, Neumann – Musik. Jede füllt die »Leerstelle« des abwesenden Instruments mit ihren individuellen Kompetenzen. Dabei entsteht in jeder der drei Arbeiten ein »Meta-Instrument«, das sich in Bezugnahme auf das abwesende Instrument in den konkreten Raum hinein, in neue ästhetische Räume und in andere Disziplinen ausdehnt.
Obwohl abwesend, ist das Instrument in allen drei Portraits präsent: als Spur, Folie, Partitur, Klang, Impulsgeber und im Körperarchiv der Performerin.

Andrea Neumann ist Musikerin und Komponistin. Seit 1996 entwickelt und spielt sie ein eigenes Instrumentarium, das Innenklavier – ein saitenbespannter, mittels Präparationen bespielter und mithilfe von Mischpult und diversen Pick-ups verstärkter Alurahmen. Sie war maßgeblich an der Entwicklung der Berliner Echtzeitmusik beteiligt, die zwischen Neuer Musik, Improvisation, Noise und Klangkunst angesiedelt ist. Viele Kompositionen von Andrea Neumann beschäftigen sich mit performativen Aspekten des Musikmachens.
Fernanda Farah ist Schauspielerin, Choreografin, Tänzerin und Sängerin. Sie arbeitet in den Feldern populärer, experimenteller und zeitgenössischer Musik, Theater, Performance und Tanz. Sie ist Ko-Kuratorin der Konzert- und Performance-Serie »Labor Sonor« in Berlin, u.a. am Ballhaus Ost. Seit 2005 arbeitet sie regelmäßig mit der Tanzkompanie Constanza Macras / Dorkypark.
Antonia Baehr ist Choreografin und Filmemacherin. Ihre Stücke untersuchen u.a. die Fiktion des Alltäglichen und des Theaters. Sie arbeitet mit verschiedenen Partner*innen, häufig in Form eines Rollenspiels, zusammen: Jede*r ist von Projekt zu Projekt abwechselnd Gast oder Gastgeber*in. Sie choreografiert Emotionen, Mimik, zwischenmenschliche und transhumane Beziehungen. Sie arbeitet häufig mit Übertragungen musikalischer Strukturen in Bewegungsabläufe.

TOSSED SOUNDS – 3 PIECES FOR ABSENT INSIDE PIANO

Composition: Antonia Baehr, Fernanda Farah, Andrea Neumann
Performance:
Andrea Neumann, Bryan Eubanks
Sound engineering:
Bryan Eubanks 
Video editing:
 Steffi Weismann Light Raquel Rosildete
Dramaturgy: 
Sabine Ercklentz.

A production by Andrea Neumann in cooperation with Ballhaus Ost. Funded by inititiave neue musik e. V. and Musikfonds e. V.